Erbse und Zuckerschote/Kefe

Die Erbsen im gesellschaftlichen Wechselbad

Erbse und Zuckerschote/Kefe sind Hülsenfrüchte, die zur Familie der Schmetterlingsblütler gehören. Die Erbse war ein außerordentlich wichtiges Grundnahrungsmittel der frühen Ackerbauern Mitteleuropas.

Die Erbse hat eine bewegte, wechselhafte Geschichte. Zeitweise durfte in England die arme Bevölkerung nicht von den verbotenen Samen «naschen.»

Während die Zuckerschote/Kefe vielerorts frisch gekauft werden kann, hat man sich bei der Erbse mehrheitlich auf die Tiefkühlkost konzentriert. Schade. Was für alle andern Gemüse gilt, hat auch bei der Erbse seine Gültigkeit: es gibt nichts Besseres und schon gar nichts Aromatischeres als erntefrisches Gemüse.

Worin unterscheiden sich die vier Erbsensorten?

Wir kennen die Futter- oder Ackererbse und die Speiseerbse. Die erstere ist ein wertvolles Kraftfutter für Milchvieh und gefiederte Tiere.

In der Küche wird die Speiseerbse getrocknet und frisch verwendet. Die Pal- oder Schalerbse besitzt große, glatte, runde Körner. Die reifen Früchte werden mehlig und bleiben auch nach dem Trocknen rund. Junge Markerbsen schmecken süß und zart. Werden die Hülsen zu spät geerntet (bei überreifen Erbsen ist die Hülse nicht mehr tiefgrün), sind die Erbsen auch hier hart und mehlig.

Seit gut einem Jahrzehnt ist nun die Knackerbse auf dem Markt. Die Neuzüchtung könnte man fast als Kreuzung zwischen Erbse und Zuckerschote/Kefe bezeichnen. Sie hat die Hülse der Zuckerschote/Kefe, die Samen sind von der Größe her den Markerbsen ähnlich. Gegessen wird die Hülse samt Inhalt.

Als letztes sei die Zuckerschote/Kefe, auch Zuckererbse, Kiefelerbse und Mangetout genannt, erwähnt. Die weichen, dickwandigen Hülsen haben keine harte Pergamentschicht und können deshalb wie Knackerbsen gegessen werden.

Pflanzliches Eiweiß ist in großer Menge vorhanden

Frische grüne Erbsen haben 75% Wasser, 6,6% hochwertiges pflanzliches Eiweiß, 0,5% Fett, 12,3% Kohlehydrate, 0,3% organische Säuren (Apfel- und Zitronensäure), 4,3% Ballaststoffe (Nahrungsfasern) und 0,9% Mineralstoffe. Kalium ist mit 305 mg, Magnesium mit 35 mg, Zink mit 1 mg und Eisen mit 1,8 mg, je 100 g, sehr gut vertreten. 100 g grüne Erbsen haben 25 mg Vitamin C, 0,4 mg Vitamin E, 0,4 mg Karotin, 2,4 mg Nikotinamid und 0,1 bis 0,7 mg andere B-Vitamine.

Für Herz und Kreislauf eine wahre Wohltat

Die Erbse ist gut für Herz, Kreislauf, Niere und Leber. Die Ballaststoffe senken das Cholesterin (es ist an der Bildung von Arteriosklerose beteiligt). Der hohe Kalium- und niedrige Natriumgehalt (nur 2 mg/100 g!) hilft den Körper entwässern.

In der Küche

Erbsen, Knackerbsen und Zuckerschoten/ Kefen werden im Juli geerntet. Erntefrische, zarte Hülsenfrüchte haben eine intensiv grüne Farbe und straffe Hülsen.

Bei den Erbsen Hülsen öffnen und Erbsen herauslösen. Bei den Zuckerschoten/Kefen den Stielansatz und die Spitze wegschneiden. Eventuell fädeln. Knackerbsen wie Zuckerschoten/Kefen vorbereiten, aber nicht fädeln.

Die Hülsenfrüchte lassen sich über Dampf garen oder dünsten. Sie ergeben ein aromareiches Gemüse, sie eignen sich für Eintöpfe, feine Cremesuppen. Sie schmecken als Salat und auch als Füllung von Omeletten.

Erbsen erntefrisch verarbeiten. Nicht länger als 3 Tage im
Kühlschrank aufbewahren, da die Samen austrocknen und mehlig werden.
Zuckerschoten/Kefen und Knackerbsen höchstens 1-2 Tage aufbewahren.

    

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