Kürbis

Gartenkürbis — Arzneikürbis — Patisson — Rondini

Der Kürbis ist eine sehr alte Kulturpflanze. Garten- und Arzneikürbis sowie Rondini sind im tropischen Amerika beheimatet, und der Patisson stammt aus Afrika. Botanisch gesehen ist der Kürbis eine Beere. Er mag Feuchtigkeit und Wärme. Es gibt weltweit über 800 verschiedene Sorten. Sie sind Nahrungs- und Zierpflanze.

Die großen alten Kräuterexperten Fuchs, Bock, Matthiolus erwähnen in ihren Schriften, dass der Kürbis bereits im 16. Jahrhundert in der Türkei, im Balkan und in Italien angebaut wurde. Anfang des 18. Jahrhunderts kam der Kürbis nach Frankreich und England.

Wir unterscheiden zwischen dem gemeinen Kürbis (Garten-, Sommer- oder Ölkürbis), dem Speise- oder Winterkürbis, dem Moschus-, Muskat- oder Bisamkürbis, dem Feigenblattkürbis und Ayote. Diese fünf Kürbisarten liefern «hartschalige» Kürbissamen.

Es gibt aber auch Sorten, die «weichschalige» Samen enthalten. Diese werden in der Naturheilkunde genutzt, da sie mehr Kürbiswirkstoffe enthalten.

Von Kürbisriesen

Prachtsexemplare von Kürbissen sind auch heute noch der Stolz vieler Hobbygärtner. Besonders in den USA werden «Zuchterfolge» auf gut besuchten Festivals prämiert. Und mit viel Glück wird der eine oder andere Kürbis im Guinness-Buch der Rekorde verewigt.

Großer Anteil an ungesättigtem Fettsäuren

Kürbiskerne besitzen mit 78% einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, davon 54% mehrfach ungesättigt. Sie sind reich an Beta-Karotin und Vitamin E. Das Kürbisfleisch setzt sich größtenteils aus Wasser (ca. 90%) und kleinen Anteilen Eiweiß, Fett und Kohlehydraten zusammen. Der Kürbis zählt mit 385 mg/100 g zu den kaliumreichsten Produkten überhaupt. Zu beachten sind auch der niedrige Natriumgehalt und der mittlere Karotingehalt (2 mg/100 g). Vitamin С ist mit 12 mg/100 g schwach vertreten.

Das Kürbisfleisch ist ein harntreibendes Mittel

In vielen alten Kräuterbüchern wird der Kürbis als harntreibendes Mittel empfohlen. Diese Wirkung ist hauptsächlich dem Kalium zuzuschreiben. Nieren- und Herzkranken, die oft unter Wassersucht leiden, ist deshalb das Kürbisfleisch sehr zu empfehlen. Der Kürbis hat zudem einen großen Vorteil: Er reizt die Nieren nicht.

Schwangere haben die glückliche Erfahrung gemacht, dass mit dem Kürnis das Schwangerschaftserbrechen, das in den ersten Monaten recht häufig ist, gelindert werden kann.

Patisson, ausgefallene Form, neutraler Geschmack

Der Patisson, auch Kaiser oder Bischofsmütze genannt, ist ein Sommerkürbis. Er ist weißlich, elfenbeinfarben oder grünlich und von flacher, teller- oder schild- bis glockenähnlicher Form. Er ist geschmacklich neutral und lässt sich wie Zucchini zubereiten. Trotz tropischer Heimat verträgt er auch kühlere Temperaturen. Patissons werden von Juli bis September geerntet.

Rondini, der Kürbis ohne typischen Kürbisgeschmack

Er wird seit kurzem auch bei uns vermehrt angebaut. Die kleinen, kugelrunden, grün gesprenkelten (im reifen Zustand sind sie rot) Früchte haben keinen typischen Kürbisgeschmack. Rondini eignen sich nicht zum Rohessen. Durch das Dämpfen oder Dünsten entfalten sie ein verführerisches Aroma. Rondini eignen sich für Vorspeisen und Beilagen.

In der Küche

Den Genussreifen Kürbis erkennt man am hohlen Klang. Ganze Früchte lassen sich bei 8 Grad teilweise bis in den Frühling lagern. In Stroh oder Holzwolle einbetten.

Kürbis gut waschen und abtrocknen. Schnitz von gewünschter Größe herausschneiden. Schnittflächen des restlichen Kürbis mit Folie abdecken, damit er nicht austrocknet. Schnitz schälen und Fruchtfleisch kleinschneiden.

Der Kürbis kann gedünstet und gedämpft werden. Er schmeckt als pikanter Gratin. Eine Kürbiscremesuppe ist ein Erlebnis: bei kleinen Früchten dient die Schale als Suppenteller. Der Kürbis eignet sich auch für Salate. Süß lässt er sich ähnlich den Möhren/Karotten verwenden: als Belag für einen Teigboden oder als Kuchen, als Marmelade, gemischt mit Pflaumen, Pfirsichen, Nektarinen, Orangen, unter Beigabe von wenig Zitronensaft. Der Kürbis lässt sich auch einsäuern, sterilisieren, als Essiggemüse (sauer) oder als Chutney (süß) konservieren.

    

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