Schwarzwurzel

Die zarte, leicht süßliche Winterwurzel

Als Küchenpflanze wurde die Schwarzwurzel in Frankreich bereits um 1660 verwendet. Zur gleichen Zeit fasste sie auch in der Schweiz und in Deutschland Fuß. Einem Dokument entnehmen wir, dass das Wurzelgemüse besonders bei den Städtern beliebt und verbreitet war, während es die Landleute weniger kannten.

Die Schwarzwurzeln werden 3-4 cm dick und bis zu 30 cm lang. Sie haben eine lange Wachstumszeit (März bis Spätherbst). Pflanzen, die über dem Winter im Boden bleiben, bilden im zweiten Jahr einen weitverzweigten Blütenstand von 60 bis 120 cm Höhe. Anbauländer sind heute Italien, Ungarn, Rumänien, Tschechoslowakei, Russland, Holland und Belgien.

Die Schwarzwurzel wird auch «Spargel des Winters» oder «Spargel der armen Leute» genannt. Der erste Vergleich wird der Wurzel mehr oder weniger gerecht, liefert sie uns doch in der kalten Jahreszeit ein feines Wurzelgemüse, das dem Spargel punkto Aussehen ähnlich ist. Ihr Geschmack ist aber viel weniger ausgeprägt.

Die Inhaltsstoffe lassen sich sehen

Der süßlich schmeckende Milchsaft der Schwarzwurzel enthält Inulin, Asparagin, Trigonellin, Mannit, Lävulin, Cholin, Lactucin.

Die Wurzel enthält 320 mg Kalium, 25 mg Magnesium, 5 mg Natrium, 75 mg Phosphor und 3 mg Eisen, je 100 g. Der Vitamingehalt ist eher bescheiden. Erwähnenswert sind nur Vitamin С mit 4 mg und Vitamin Ε mit 6 mg.

In der Volksmedizin wurde die Wurzel zur Vorbeugung gegen Pest, als Medikament bei Herzkrankheiten, Ohnmacht, Schwindelanfällen, Epilepsie, Nervenkrankheiten und Verdauungsstörungen verschrieben.

Es ist auch ein gutes Mittel (mit Zucker oder Honig gesüßt und auch zu Sirup eingekocht) bei Lungenleiden und Bronchiaikatarrh. Der Milchsaft der Wurzel verdünnt den Schleim und erleichtert das Abhusten. Der Sirup beruhigt die Nerven, fördert den Schlaf und lässt Wunden schneller heilen. Die Kochflüssigkeit wird bei Hautunreinheiten und Rheuma getrunken.

Die Schwarzwurzel ist besonders Magen- und Darmkranken, Zucker- und Nierenkranken ans Herz zu legen. Sie enthält keine Reizstoffe, dafür viel Kalium und wenig Kochsalz. Sie wirkt harntreibend.

In der Küche

Dicke, fleischige, gerade und unverletzte Wurzeln kaufen. Sie lassen sich leichter schälen und gleichmäßig garen.

Der Saft der Schwarzwurzeln hinterlässt auf der Haut braune Flecken. Handschuhe tragen. Die geschälten Wurzeln sofort in Zitronen- oder Essigwasser legen (einem Liter Wasser den Saft von 1-2 Zitronen oder 4 Esslöffel Essig beigeben). So bleiben die Wurzeln schön weiß.

Die Schwarzwurzeln über Dampf garen oder dünsten. Gekochte Schwarzwurzeln als Beilage zu Reis, Kartoffeln und Fleisch servieren. Sie eignen sich für Gratins und Salate. Schwarzwurzeln können wie Spargel gegessen werden.

    


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