Gesundheit aus der Natur

Seit Jahrtausenden ein wertvolles Nahrungsmittel

Gemüse wie Früchte waren seit je Grundnahrungsmittel des Menschen. Unsere Vorfahren ernährten sich von Wildfrüchten, Wildgemüse und Wildgetreide. Als die wildwachsenden Nahrungsmittel nicht mehr ausreichten, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, versuchte man es mit der Kultivierung und dem systematischen Anbau.

Das Gemüse - zusammen mit den Beeren und dem Obst - steht heute in der Gunst des Menschen ganz oben. Unsere Lust auf knackige Äpfel, samtweiche Pfirsiche, appetitanregende Salate und schmackhaftes Gemüse ist groß. Es sind jedoch nicht nur die kulinarischen Freuden, die ihnen zu solcher Popularität verhalfen. Der gesundheitliche Aspekt und das Wissen, dass diese Grundnahrungsmittel wenig Kalorien liefern, machen sie zu Favoriten in der Ernährung.

Rohkost aus Gemüse ist gesund

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, wie sie Prof. Leitzmann empfiehlt, sollte zu rund 50 % aus erhitzter und 50 % aus frischer Kost bestehen. Die ideale Frischkost setzt sich aus Korn (Flocken und Schrot), Nüssen, Milch, rohem Gemüse, Obst und Beeren zusammen. Viele Gemüsesorten munden sowohl roh in Form von Salaten wie auch gekocht. Andere bedürfen eines Garprozesses, damit wir sie so richtig mit Lust essen können: Kartoffeln, Stiel- und Blattmangold, Schwarzwurzeln, Wirsing/Wirz, Auberginen, Spargel, Broccoli, Artischocken und Pastinaken. Und dann gibt es aber auch Gemüse, das unbedingt gekocht werden muss, beispielsweise die grünen Bohnen. Durch den Kochprozess werden die toxischen Stoffe abgebaut.

Der Vorteil der Frischkost (Salate): hoher Gehalt an lebensnotwendigen (essentiellen) Nahrungsbestandteilen, hoher Ballaststoffanteil, niedriger Energiewert bei gleichzeitig hohem Sättigungswert. Für die Zahngesundheit und die Vorverdauung sind das längere Kauen und Einspeicheln sehr wichtig.

Kalzium ist ein wichtiger Aufbaustoff

Kalzium spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, ist am Aufbau der Knochen und Zähne beteiligt, steuert die Erregung der Muskeln und Nerven, stabilisiert Zellmembranen und aktiviert einige Enzyme. Ein gesunder Erwachsener braucht täglich 900 bis 1000 mg Kalzium. Das Gemüse hat bis 210 mg Kalzium/100 g.

Magnesium für Nerven, Herz und Muskeln

Magnesium aktiviert viele Enzyme im Organismus. Es ist am Traubenzucker-, Fett- und Eiweißabbau beteiligt.

Magnesium verbessert die Leistung des Herzmuskels, erweitert die Herzkranzgefäße und begünstigt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Magnesium stabilisiert die Blutplättchen und setzt die Gefahr einer Verklebung dieser

Blutzellen herab. Es ist ein körpereigener Schutzfaktor gegen Gefäßverschluss. Im Gemüse ist zwar höchstens 60 mg Magnesium je 100 g enthalten, aber reichlicher Gemüseverzehr deckt doch einen beträchtlichen Teil des Tagesbedarfes von 300 bis 350 mg.

Kalium für Entwässerung und Entschlackung

Auch Kalium aktiviert eine Reihe von Enzymen. Zusammen mit Natrium wirkt Kalium auf die Herztätigkeit (die Reizleitung am Herzen ist hauptsächlich kaliumabhängig!). Es ist ferner für die normale Erregbarkeit von Muskeln und Nerven zuständig. Kaliumreich sind Spinat, Meerrettich, Grünkohl, Broccoli, Kartoffeln, Feldsalat/ Nüsslisalat, Rosenkohl, Kohlrabi, Mangold, Endivie, rote Beten/Randen, Schwarzwurzeln und Sellerie. Sie helfen, viel Wasser und überschüssiges Kochsalz auszuscheiden.

Bei Nervosität, Müdigkeit und Leistungsschwache hilft Eisen

Eisen wirkt als Baustein bestimmter Enzyme, die u.a. an «Entgiftungs-Reaktionen» beteiligt sind. Es ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, das den Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen befördert und das entstehende Kohlendioxid abtransportiert. Der Blutfarbstoff reguliert außerdem die Blutreaktion (das Blut wird nicht zu sauer und nicht zu basisch, sondern bleibt im Gleichgewicht). Viel Eisen enthalten Spinat, Mangold, Möhren/Karotten, Grünkohl, Feldsalat/Nüsslisalat, Endivie, Broccoli, Rosenkohl, Kartoffeln.

Vitamin Α schützt vor Mangelkrankheiten

Vitamin Α brauchen wir für unsere Sehkraft. Bei Mangel kann es zu Nachtblindheit (lichtscheu, eingeschränkte Sehkraft in der Dämmerung, erhöhte Empfindlichkeit beim Blenden), Austrocknung und Verhornung der Binde- und Hornhaut des Auges kommen. Vitamin Α schützt uns vor Hautschäden (Trockenheit und stärkere Pigmentierung, Schuppen- und Faltenbildung,

Störung der Schweiß- und Talgdrüsenfunktion). Es schützt auch unsere Riech- und Geschmacksnerven. Mit karotinhaltigem Gemüse wie Möhren/Karotten, Spinat, Grünkohl, Paprikafrüchten/Peperoni, Feldsalat/Nüsslisalat, Mangold, Broccoli, Tomaten und Blattsalaten lässt sich der tägliche Bedarf an Vitamin Α gut decken.

Vitamin С hilft entgiften

Als biologischer Entgiftungsfaktor ist das Vitamin С nicht nur in der Lage, die Bildung krebsauslösender Nitrosamine im Magen zu hemmen, sondern auch bakterielle Giftstoffe im Körper zu eliminieren. Es entgiftet auch eine Vielzahl von Medikamenten-Abbauprodukten und Umweltgiften. Besonders viel Vitamin С enthalten Paprikaschote/Peperoni, Meerrettich, Broccoli, Rosenkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Kohlrabi, Rotkohl/-kabis, Spinat, Sauerkraut, Wirsing/ Wirz. Mit 50 bis 100 g dieser Gemüse wird der Tagesbedarf eines Erwachsenen (75 mg) problemlos gedeckt.

Ballaststoffe sind wichtig für eine gute Verdauung

Ballaststoffe (Nahrungsfasern) sorgen für eine ausreichende Darmfüllung und regen die Darmbewegungen an, beugen also Verstopfungen vor. Sie senken einen erhöhten Cholesterinspiegel, sorgen für eine gesunde Darmflora und senken Serum-Insulin- und Blutzuckerspiegel.

Ohne Enzyme kein Leben

Enzyme sind wichtige «Zündstoffe» oder Biokatalysatoren des Organismus. Ohne die Tätigkeit von Enzymen wäre ein Leben nicht denkbar. Fast alle Aufbau-, Abbau- und Umbauvorgänge bei Mensch, Tier und Pflanze geschehen durch Enzyme. Über die Wirkung von Pflanzenenzymen im menschlichen Organismus ist noch nicht allzu viel bekannt. Man weiß aber, dass die Pflanzenenzyme die Verdauung fördern. Dazu braucht es ausreichend enzymreiche Frischkost. Gekochte Nahrung hat diese Wirkung nicht mehr.

    

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