Möhre/Karotte

Ein vielseitiges Gemüse für klein und groß

Die Möhre/Karotte, auch gelbe Rübe, Mohrrübe und Rüebli genannt, gehört zu den wenigen Gemüses, die von einer heimischen Wildpflanze, der Wilden Möhre, abstammen. Die orangefarbene Gartenkarotte tauchte erst Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. in Holland auf.

Die Möhre/Karotte war lange Zeit ein beliebtes Volksnahrungsmittel. Zu gewissen Zeiten wurde sie allerdings von der Kartoffel arg bedrängt. Ernährungsengpässe während der beiden Weltkriege und die moderne Kinderheilkunde ließen sie aber wieder aufleben. In den Kriegsjahren buk man aus getrockneten und gemahlenen Möhren/Karotten Brot und verarbeitete sie zu Kaffeeersatz.

Universalgemüse zum Heilen und zur Prävention

Die Möhre/Karotte ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Beta-Karotin (12 mg/ 100 g), auch Provitamin Α genannt, ist in keinem andern Gemüse so stark vertreten. Nebst Wasser (88%) sind folgende Inhaltsstoffe zu erwähnen: Eiweiß, Fett, Kohlehydrate in Form von Trauben-, Frucht- und Rohrzucker, Ballaststoffe, ätherisches Öl, Apfelsäure, Zitronensäure, Vitamin E, Vitamin C, Kalium (290 mg je 100 g), Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Das ätherische Öl und die Zuckerarten sind übrigens für den typischen Geschmack verantwortlich.

Suppen, Saft und Gemüse aus Möhren/Karotten helfen bei Durchfall, insbesondere beim Säugling und Kleinkind. Der Wirkstoff heißt Pektin, ein Ballaststoff, der in der Karotte reichlich vorhanden ist. Er hilft bei erhöhtem Cholesterinspiegel. Nach neuesten Untersuchungen soll es möglich sein, bei reichlichem Verzehr von Karotten, Kohl oder Zwiebeln die Werte um 10 bis 20% zu senken.

Reichlicher Möhren/Karottengenuss beugt Vitamin-A-Mangel vor

Möhren/Karotten sind ein guter Lieferant von Beta-Karotin, dem Provitamin A. Vitamin А stärkt unsere Sehkraft, bewahrt die Binde- und Hornhaut des Auges vor Austrocknung, hält unsere Haut gesund und schützt Riech- und auch Geschmacksnerven. Das Vitamin Α ist auch für das Wachstum wichtig. Schwangere, Stillende und Heranwachsende sollten ausreichend mit Vitamin Α versorgt werden. Ein Glas Möhren-/ Karottensaft nährt und stärkt.

Relativ neu ist die Erkenntnis, dass die Zufuhr von karotinreichen Früchten und Gemüsen bestimmte Krebsarten verhindern kann. Leute mit erhöhtem Karotinspiegel erkrankten seltener an Lungen-, Gebärmutterhals-, Speiseröhren-, Magen- und Prostatakrebs.

Die Möhre/Karotte ist ein hervorragendes Kosmetikum für unseren Körper. Die Wirkstoffe fördern die Hautdurchblutung und verbessern die physiologische Hautfunktion: die Haut wird geschmeidig, das Abschälen oder Verhärten wird verhindert, die Abwehrkräfte der Haut gegenüber Infektionen werden größer, Wunden heilen schneller ab.

Möhren/Karotten sind das ganze Jahr erhältlich

Die ersten Möhren/Karotten, zart, schlank und mit wenig typischem Karottengeschmack werden schon im Frühling angeboten. Sie sind zum sofortigen Verbrauch bestimmt. Im Kühlschrank verlieren sie die Knackigkeit rasch.

Freilandmöhren/-karotten - ebenfalls für den sofortigen Verbrauch bestimmt - werden zwischen Juli und Oktober geerntet, Lagermöhren/-karotten im September und Oktober.

Bei den Frühsorten erübrigt sich das Schälen in jedem Fall, sind sie doch sehr zart und feinschalig. Lediglich unter fließendem Wasser bürsten. Bei den Lagermöhren/-karotten ist es jedem einzelnen überlassen, ob er sie mit oder ohne Schale verarbeiten will: man kann sie schaben oder schälen. Das zarte Grün der frühen Möhren/Karotten ergibt eine ausgezeichnete Cremesuppe.

Möhren/Karotten sind roh und gekocht bekömmlich

Sie eignen sich für Saft, als Rohkost in Form von Salat oder zum Frischverzehr von der Hand in den Mund. Sie lassen sich dünsten, dämpfen, passen in einen Eintopf, ergeben eine ausgezeichnete Gemüseterrine, eine sehr feine Cremesuppe, eignen sich als Belag von Kuchen/Fladen/Wähen und ebenfalls zum Füllen von Strudeln.

Sie lassen sich einsäuern, mit Essig konservieren und sterilisieren. Zum Tiefgefrieren blanchiert man sie zwei Minuten (lediglich im Wasser, ohne Salzzugabe). Die maximale Gefrierdauer liegt bei 12 Monaten.

    

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen